Als Anfang der 60-er Jahre einige olivgrün gekleidete Gestalten damit begannen, auf dem Thurauer Berg eine wackelige Baumstamm-konstruktion zu errichten, die mehr und mehr einem überdimensionierten Wachturm der DDR-Grenztruppen glich, ahnte in Woltersdorf noch niemand, daß hier einst ein neues Wahrzeichen der Gemeinde stehen würde. Die zum Bau abgestellten Soldaten hausten in Zelten auf dem Streithoff´schen Sägewerksgelände in Oerenburg. Nur einer gab an Bescheid zu wissen, nämlich unser Tierarzt Dr. Jimmy K., der in dem Feldlager ein- und ausmarschierte um mit seinen Englischkenntnissen zu beeindrucken. Er erging sich aber nur in sybillinischen Andeutungen, die niemand verstand.
Irgendwann im Laufe der Jahre stand dann der Turm aus Beton gewaltig da und diente dem Fernmeldesektor B aus Neu Tramm zur Fernmeldeaufklärung. Was darin nun aber genau passierte, wußte man im Dorf immer noch nicht, denn keiner war je im Inneren des geheimnisvollen Bauwerks gewesen. Doch bald erlahmte die Neugier, denn auch die Soldaten, die sich in der Zwischenzeit in Woltersdorf häuslich niedergelassen hatten, gaben keine Informationen preis.
Fast über Nacht wurde durch den Zusammenbruch des sozialistischen Lagers die militärische Funktion des Turms überflüssig und das Betriebspersonal abgewickelt. 1996 ermöglichte es der Woltersdorfer Gemeindebürgermeister – KlausBöttcher – der selbst als Soldat lange Jahre zur Turmbesatzung gehörte, für die Kameraden der Krieger- und Soldatenkameradschaft eine Besichtigung zu organisieren. Die dabei entstandenen Fotos sollen hier einen kleinen Eindruck davon wiedergeben.
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