Gildefotoarchiv12

Schützenfest 1973 I

… beginnt mit dem Kinderschützenfest.

Gibt es etwas bunteres, als das Kinderschützenfest auf dem festlich geschmückten Schulhof,
bei schönem Wetter und unter der Leitung von Hauptlehrer Bruno Neumann?

Große Freude hatten die Kinder besonders beim Kinderwagen-Wettrennen und ...

… beim Steckenpferdlauf.
Beide Wettbewerbe wurden von Bruno Neumann gestartet.

Natürlich ließen es sich auch Bürgermeister Heinrich Schütte und der Gildetambour
Werner Gauster nicht nehmen, unter dem großen Hallo aller, gegeneinander anzutreten.

Bei der Wendung noch gleichauf ...
... übernahm Heinrich Schütte die Führung ...
... und gewann souverän - weil ...
... Werner Gauster zwischenzeitlich seinen Wageninhalt neu sortieren mußte.

Wie der Vater – so der Sohn!
(Herbert Gauster zeigt vollen Einsatz beim Stelzenlauf)

Die Kindermajestäten
(von links: Bärbel Lühr, Rainer Hanke, Holger Hennings, Korinna Köster;
im Hintergrund v.l.: Wolfgang Stappi Reinhard, Hans-Jürgen Kammradt,
Werner Maatsch)

Beim anschließenden Dorfummarsch wurden die Kindermajestäten in einer
festlich geschmückten Kutsche der Öffentlichkeit präsentiert.
(Das Gefährt wurde von Gigant gezogen, am Zügel Besitzer und
Pferdeführer Albert Hartwig. Unmittelbar hinter dem Festwagen folgen
die noch amtierenden Könige Karl Bense sen., Klaus Lüdemann und daneben
Hauptlehrer Bruno Neumann als Leiter des Kinderschützenfestes.)

Dieses Bild zeigt durch die hohe Teilnehmerzahl sehr deutlich, wie beliebt das
Kinderschützenfest auch bei den mitmarschierenden Eltern und Großeltern gewesen ist.
(Der Zug passiert gerade das Telefonhäuschen der Post, das Jahrzehnte lang vor der
Saul´schen Scheune stand. Neben den begleitenden Schützenbrüdern in Uniform
findet sich auch der alte Kronprinz im nostalgischen Olivgrün.)

Königsproklamation etc. …

Warten auf die Proklamation im neuen Königshaus.
(von links: der künftige Vizekönig Klaus Lüdemann, der neue Schützenkönig
Friedhelm Jabelmann, Gildemajor Waldemar Schulz, der neue Kronprinz Rudolf Thiele
und der Begleitoffizier Heinz Hennings)

Der alte Vizekönig Karl Bense sen. gibt sein Amt an Klaus Lüdemann weiter.
(von links: Karl Bense sen., Klaus Lüdemann, Friedhelm Jabelmann,
Waldemar Schulz)

Der neue Schützenkönig geht als „Friedhelm Jabelmann, „der Friedliebende“
in die Vereinsgeschichte ein.
(von links: Klaus Lüdemann wird mit neuen Schulterstücken ausstaffiert,
Königin Helga inspiziert das Königsschild ihres Majestätengatten,
Begleiter Heinz Hennings nimmt letzte Korrekturen vor und Vorsitzender
Waldemar Schulz denkt über die nachfolgende Proklamationsrede nach)

Die Gildemajestäten 1973
(Schützenkönig Friedhelm Jabelmann und sein Kronprinz Rudolf Thiele,
der auf den Namen „der Sparsame“ proklamiert wurde.)

Großer Durst bei den Schützenbrüdern
(hinten von links : Heinz Hennings, Manfred Stödter, Hans-Joachim Danike, Horst Tiede,
Karl-Heinz Schubach, Joachim Barstorf, Gerhard Schmidt;
vorne von links: Werner Gauster, Werner Maatsch, Karl Kammradt jun.,
Hans-Jürgen Kammradt, Karl Bense jun.)

Jürgen Meyer weiß von folgender Episode aus dem Königshaus zu berichten:
„Da die Schützenbrüder – bedingt durch reichlichen Bierkonsum – auch mal ihren menschlichen Bedürfnissen nachkommen mußten, errichtete man provisorische Toilettenecken, die sich am äußersten Rand des Grundstücks bzw. auf dem angrenzenden Feld befanden. Ausgestattet waren sie mit einem Sichtschutz und ganz viel Sägespäne.
Ein Schützenbruder schaffte es aber nicht mehr ganz bis dorthin und er blieb am Maschendrahtzaun zum Nachbargrundstück stehen, wo sich dahinter der schönste und größte Rhabarber präsentierte.
Und so kam es, wie es kommen mußte und später zum geflügelten plattdeutschen Satz dieses Ereignisses wurde:
„ … und immer rinn no dat Rhababer!!!“

Der Vorsitzende des Kreisschützenverbandes Lüchow-Dannenberg,
Rolf Gornig, nimmt verschiedene Ehrungen vor …

… Gildemajor Waldemar Schulz erhielt die Silberne Ehrennadel des
Landesschützenverbandes Niedersachsen …
(Gornig beglückwünschte die Woltersdorfer Gilde zu diesem Mann, der
das Schützenwesen zu seiner Lebensaufgabe gemacht habe.)

... Karl Lüdemann, Hauptmann der II. Kompanie und ...
... Ernst Keiken-Schulz wurden für langjährige Vereinstreue ausgezeichnet.

A t t a c k e ?
Der Oberleutnant der II. Kompanie, Ernst Gain, präsentiert hier auf dem Kutschpferd
seine Reitkünste, die er sich als ehemaliger Kavallerist bei der Reichswehr erworben hatte.
(im Hintergrund rechts: Hans-Hermann Röhl und Dieter Wulf)

Gildemajor Waldemar Schulz versucht dem nachzueifern,
obwohl Ross Gigant schon der Beruhigung zweier Helfer bedarf.

Hier 2 Bilder, die typisch sind und sich oft bei den Schützenfesten wiederholten …

Dekorationsnachschub und …
(Wenn der Blumenschmuck an der eigenen Uniform verwelkt oder verloren gegangen war,
wurde dort gewildert, wo es sich gerade ergab, meistens beim Marschieren und egal in
welchem Garten. Hier erwischt es beim „Blumenstibitzen“ unversehens Helmut Straßenburg-Schulz,
den ältesten Sohn des 1. Gildevorsitzenden.)

… Dekorationsprobleme.
(Wenn die Feierlichkeiten ihren Höhepunkt erreichten, kippte oft mal ein Bierglas um
und die Papiertischdecken wurden arg in Mitleidenschaft gezogen. Hier sieht man,
wie die Reste sogar den Hut eines Schützenbruders umdekorierten.
Von links: Ernst Keiken-Schulz, Ernst Gain, Jochen Walter, Hermann Tiedeitz;
dahinter: Karl Bense sen. und Friedrich Möller-Schulz.)

Majestätendefilee und …
(vorne: Königin Helga Jabelmann mit ihrem Schützenkönig Friedhelm;
dahinter: Vizekönigin Elfie Lüdemann mit ihrem Klaus)

… und der Ehrentanz.
(im Hintergrund: das amtierende Königspaar;
vorne: Prinzessin Margret Bosselmann mit ihrem Kronprinzen Rudolf Thiele)

Die Mondscheinkompanie
der Woltersdorfer Schützengilde
im 6. Einsatz nach ihrer Gründung.

Zum Inhalt des obigen Videos:

In den frühen Morgenstunden des Pfingstmontag 1973 fällt die Mondscheinkompanie der Schützengilde Woltersdorf auf dem Hof von Gerda Möller, gegenüber dem Bauernteich ein:
Sohn Hermann, ein Gründungsmitglied der ersten Stunde, war zuvor auf die geniale Idee gekommen, den Neumieter und Junglehrer Ulrich Schneider mit einem Ständchen zu wecken. Der eigentliche Zweck war aber der damit verbundene Umtrunk. Der tags zuvor frisch beförderte Oberfeldwebel und „Spieß“ Joachim Kracht hatte nach einem Jahr Kronprinzenpause wieder die Führung der Truppe übernommen. Neben den altbewährten Mitgliedern, u.a. Joachim Barstorf, Werner Stödter, Helmut Schulz, Ulrich Steffens und „Charly“ Schulze, hatten sich „Pauli“ Walther, „Atta“ Grönecke und Fahnenträger „Piko” Wolter als Gäste dazugesellt. Schützenbruder Horst Wilke hatte sich selbst zum Fahnenträger gemacht und paradierte mit seinem provisorischen Gebilde – weißer Kissenbezug am Besenstiel – zackig auf und ab.
Es war noch die fahnenlose Zeit der Mondscheinkompanie. Die Fahne des „Männergesangsvereines Thalia v. 1890-92“, die man Jahre zuvor auf einem Dachboden aufgetan hatte, wurde aufgrund von Protesten einiger noch lebender Mitglieder wieder eingemottet. Für eine eigene repräsentative Fahne war die Möglichkeit noch nicht gegeben.
Für den musikalischen Auftritt sorgten die beiden Trompeter „Pelé“ Gauster und Karl Bense jun. sowie „Atta“ Grönecke mit seiner Trommel. Hans-Joachim Danike nahm dabei eine Sonderrolle als „Show-Trompeter” ein. Sein optischer Auftritt war äußerst professionell aber musikalisch brachte er nur einen längeren Dauerton hervor. (Ein älterer Woltersdorfer meinte einmal, es würde sich anhören, als wenn ein Ochse brüllt.) Bei dieser Aktion versuchte er damit vergeblich, die Besitzerin des Nachbarhofes, Anni Inschläger, zu wecken.
Zwischenzeitlich hatten sich auf der Terrasse Ulrich Schneider, Gerda Möller, Mitbewohner Herbert Krautz und ein Hausgast eingefunden um die unerwarteten Gäste reichlich zu bewirten.
Das bekam aber leider nicht allen, denn viele waren schon dementsprechend vorbelastet. Hans-Jürgen Kammradt hatte dann auch Schwierigkeiten mit seinem Frühstück, das sich wieder auf dem Rückweg befand. Als Joachim Kracht mit der Gießkanne das Malheur beseitigen wollte, kam Hans-J. Danike auf die glorreiche Idee, hierauf barfuß einen indianischen Regentanz zu vollführen. Seinen Füßen bekam das aber nicht so gut wegen herumliegender Glassplitter und er mußte auf der Treppe verarztet werden.
Der selbsternannte Schenker Joachim Barstorf hatte schon Marschverpflegung gebunkert und Führer Joachim Kracht meldet nach der Danksagung die Mondscheinkompanie abmarschbereit.

… und weiter geht´s: